Abschluss Maltherapie des letzten Turnusses (Mai/Juni 2024) an der Essstörungsklinik Waiern mit der Resonanzbildmethode
1 x wöchentlich findet die Maltherapie mit den Patient:innen des jeweiligen Turnusses in der Essstörungsklinik Waiern statt. Dieser Turnus dauert in der Regel 8 Wochen, 12 Patient:innen arbeiten in dieser Zeit intensiv und interdisziplinär an und mit ihrer Krankheit. Bei der Maltherapie versuche ich ein Umfeld zu gestalten, wo Themen, die in der jeweiligen Woche aufgekommen sind kreativ, intuitiv und mittels Malen oder Gestalten verarbeitet werden können. Es gelten folgende Prinzipien:
– es gibt in jeder Stunde einen Malimpuls
– der Prozess ist wichtiger als das Ergebnis
– Achtsamkeit mit sich, den anderen, dem Thema, dem Material
– keine Interpretationen, Wertungen und Vergleiche
– das Material kann frei gewählt werden
– immer gleicher Ablauf: Einstimmung-Malzeit-Abschlussbesprechung
Zum Abschluss des letzten Turnusses gab ich folgenden Malimpuls: Was ich dir wünsche!
Jede/r Patient:in gestaltet für eine/n jeweils andere/n Patient:in ein Bild, Karte oder sonst eine Gestaltung. Diese wird dann in einem Ritual überreicht. Dies sind dann sehr berührende Momente, da Patient:innen mit Essstörungen meist sehr gute Beobachter:innen sind und sehr gut die Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten von den Kolleg:innen wahrnehmen können.
Diese Übung entstand in Anlehnung an Gisela Schmeers „Resonanzbildmethode“, die gut für Gruppenprozesse eingesetzt werden kann. Erprobt habe ich mehrere Settings, wobei sich mit Patient:innen mit Essstörung es sich bewährt hat, dass jeweils nur 1:1 Resonanzen gegeben werden, da ansonsten oft eine Überforderungssituation durch den Perfektionswunsch ergeben kann. Auch ich gebe der Gruppe eine Resonanz und bringe mich auch so in den Gruppenprozess ein.
Link:
Essstörungsklinik Waiern der Diakonie
Literaturtipp:
Gisela Schmeer: Die Resonanzbildmethode – Visuelles Lernen in der Gruppe, Klett-Cotta, Stuttgart, 2006